Piet Oudolf ist der Superstar unter den Staudengarten-Designern und Vater der Präriegärten. Seine zeitgenössischen Designs sind von der Natur selbst inspiriert. Halten Sie sich bereit für großartige Gartenabenteuer

Der Signature-Stil des Niederländers ist es, ganze Gruppen von Gräsern zu pflanzen, kombiniert mit speziell ausgesuchten Stauden. Das ergibt Beete, die auch im Winter toll aussehen.

Gemäß der „Dutch Wave“-Bewegung, deren Mitbegründer Oudolf ist, werden Pflanzen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt.

 

Hier unsere Tipps:

 

Der Jahreszeitengarten

Blumen verblühen. Deshalb wählt Piet Oudolf Pflanzen mit interessanten Strukturen und Texturen, nicht aufgrund ihrer Blüte. Dadurch werden Stängel, Halme und Samenstände zu architektonischen, skulpturalen Elementen. Das Geheimnis: Schätzen Sie den Anblick vergehender Pflanzen. Schneiden Sie die verblühten Stauden daher nicht zurück, sondern bewundern Sie, wie vertrocknete Halme, Stängel und Blütenköpfe mit Raureif und Frost überzogen werden und abstrakte Skulpturen werden. Das Beobachten von werden und vergehen steht hier stets im Mittelpunkt. Erst gegen Ende des Winters, wenn Stängel brechen oder nicht mehr in Form sind, zurückschneiden. Für viele Gartenliebhaber ist es natürlich ein großer Schritt, gibt Oudolf zu, sich von den bekannten - meist britisch beeinflußten - Pflanzplänen zu verabschieden und sich seiner wilderen „Less is more“-Philosophie zuzuwenden.

Vergessen Sie die Gräser nicht!

Gräser schaffen Stimmung und Bewegung im Garten und sehen in jeder Saison attraktiv aus. Durch ihre hohe Stresstoleranz trotzen sie extremsten Wetterverhältnissen.

Wenn Sie die Gräser nicht einzeln, sondern in Gruppen pflanzen, modelliert das einen weichen, leicht verschwommenen Hintergrund für andere Pflanzen. Der Look ist romantisch und wirkt wie ein Weichzeichner.

 

Beachten Sie die die 70% Regel

Es gibt Struktur und Füllpflanzen. Damit das Design gelingt, 70% Strukturpflanzen und 30% Füllpflanzen verwenden. Strukturpflanzen liefern ein visuelles Statement, sind Wiederblüher oder Stauden, die sehr lange durchblühen. z.B. Angelica Gigas, Echinops oder Perovskien und Gräser, die über den Winter eine gute Figur machen. Füllpflanzen wiederum werden aufgrund ihrer Blatt- und Blütenfarbe ausgewählt.

In diesem Bild oben arbeitet ein ganzes Team verschiedener Texturen zusammen. Foto: Mike Pearson

Wiederholen Sie einzelne Themen

Gleiche Pflanzkombinationen, wie z.B. Gruppen von gleichen Gräsern, in regelmäßigen Intervallen zu wiederholen, gibt dem Garten Rhythmus und Struktur.

 

Matrix Pflanzung

Neu ist bei Oudolf das Konzept der Matrix-Pflanzung: Eine Fläche wird mit Gräsern oder anderen Bodendeckern gefüllt und erzeugt so einen wunderbaren Hintergrund, auf welchem wiederblühende Stauden mit großen visuellen Reizen voll zur Geltung kommen (z.B. einen Haufen Iris im Frühling und Sedums im Spätsommer). Auch ausgewählte Gehölze erzeugen vor dem Hintergrund einen besonders naturalistischen Effekt. Geeignet als Matrixpflanzen: Unauffällige dezent gefärbte Pflanzen wie z.B. Gräser wie Deschampsia cespitosa. Wiederholt man die visuell auffälligen Pflanzen, verstärkt sich der Effekt.

 

Schätzen Sie gedeckte Farben

Unser Garten erinnert uns daran, daß das Leben ein Kreislauf und jeder seiner Phasen schön ist. In Herbst und Winter posiert der Garten in Rost- bis Rehbraun. Hier wirkt ein Hell-Dunkel Kontrast gut:

Tipp: Klar umrissene, dunkle definierte Formen sowie Fruchtstände z. B. von Echinops oder Echinacea wirken wunderbar vor hellen blassen Gräsern wie Deschampsia oder Miscanthus.

Diese Arrangements sehen über lange Zeit gut aus.

 

Unsere Top Ten Pflanzen fürs „Dutch Wave“-Beet:

1. Miscanthus sinensis gracillimus

2. Echinacea purpurea

3. Veronicastrum virg. `Lavendelturm`

4. Calamagrostis `Karl Förster`

5. Sedum matrona

6. Deschampsia cespitosa

7. Persicaria amplexicaulis

8. Stachys officinalis

9. Echinops retro ´Veitch's Blue`

10. Eupatorium maculatum `Atropurpureum`

 

Oudolf begrünte auch die Highline - eine stillgelegte Hochbahntrasse - in New York City. Foto: sharon_k

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