Vor dem dunklen Hintergrund bilden die großen Hostablätter und feinen Farnwedel einen wunderbaren Kontrast. Foto: Jereme Rauckman

Das Laub und seine Texturen tragen den Garten durch die Jahreszeiten, auch lang nachdem die Blüten verblüht sind.

Farbe und Form spielen im Garten eine Schlüsselrolle, dabei vergessen wir oft die Macht der Textur in der Gartengestaltung. Blatttexturen variieren zwischen einer ganzen Reihe von Nuancen: von sehr fein und luftig bis grob und fleischig.

Pflanzen mit fleischigen, kräftigen, großen oder grob geformten Blättern fallen unter den Begriff der grob texturierten Pflanzen. Sie ziehen die Aufmerksamkeit auf sich und geben dem Garten eine tropische Note. Die bekanntesten Beispiele sind Hostas.

Pflanzen mit kleinen, feinen Blättern gehören in die Kategorie der fein texturierten Pflanzen. Sie erzeugen ein helles, luftiges Gefühl im Garten, sind in der Regel flaumig und zart, und sehen in großen Gruppen und Schwaden besser aus als für sich allein. Ein Beispiel dafür sind Farne oder die Blätter des Dissectum Ahorn.

Bei allem dazwischen, was der Großteil ist, spricht man von mittel texturierten Pflanzen. Das Foto unten zeigt alle drei Texturen zusammen in einem Garten.

 

Fabelhafter Farn: Auf Farne können sie sich verlassen, sie lenken die Aufmerksamkeit auf die Struktur in jeder Pflanzkombo.

Syneilesis aconitifolia, Athyrium niponicum var. pictum, Saruma henryi. Foto: K M

Cornus alba ‘Elegantissima’, Buxus semp., Miscanthus simensis 'Zebrinus', Rhododendron 'Cunningham's White'

Eine Kombination von unterschiedlichen Texturen im Gartenraum ziehen den Betrachter in ihren Bann, man beachtet auch die Blatttexturen der anliegenden Bäume und Sträucher. Feiner strukturierte Pflanzen wie Gräser zaubern Bewegung in den Garten, am schönsten, wenn der Wind sie leicht bewegt.

Nachdem wir einiges über die grundlegenden Pflanzen-Texturen erfahren haben, fragen wir uns: Wie machen wir nun das Beste aus Ihrem Garten? Ganz einfach … mit Kontrast! Um Kontrast zu schaffen, kombiniert man grob texturierte Pflanzen mit mittleren oder fein texturierten Pflanzen.

In diesem Bild oben arbeitet ein ganzes Team verschiedener Texturen zusammen. Foto: Mike Pearson

Ganz bewusst verschiedene Blattstrukturen zu mischen, verleiht einem Garten den magischen Touch, der uns innehalten lässt um die Schönheit zu genießen. Sollten Sie z.B. mit Pflanzen arbeiten, die sich in Größe, Form, und Farbe sehr ähneln, benutzen Sie sehr kontraststarke Texturen um die Komposition speziell zu machen.

Pflanzen können ledrig stachlig, fedrig oder pelzig sein, Blüten wachsig, fluffig und gerüscht. Achten Sie auf diese Charakteristiken. Indem Sie Pflanzen mit extrem unterschiedlicher Textur nebeneinander pflanzen, heben Sie ihre speziellen Charakteristiken hervor und verstärken diese.

Die fein geschlitzten, dunkelroten Blätter eines japanischen Fächerahorns wirken zum Beispiel umso feiner, wenn dieser mit großblättrigen (womöglich panaschierten gezeichneten) Blättern einer Funkie unterpflanzt wird, um nur ein Beispiel zu nennen.

Raffinierte Blattformen sind tief gelappt oder gezackt und haben ein filigranes, komplexes Aussehen. Geraniums z.B. haben eine ausgefallenen Anordnung von extravaganten Blättern. Auch die Eichenblatthortensie (Hydrangea quercifolia,), Ahorn (Acer) und Amberbaum (Liquidambar styraciflua) haben ausgefallenes Blattwerk.

 

Leuchtend goldenes Hakonechloa-Gras spielt den fein textuierten Kontrapunkt zu einer aufrecht spitzbärtigen Agave ocahui.

Es wirkt hier wie ein Wasserfall. Foto:  Leonora (Ellie) Enking

Reine Laubgärten haben sich im zeitgenössischen Gartendesign weitgehend durchgesetzt. So ein "low maintainance"-Garten hat den offensichtlichen Vorteil eines geringen Aufwands für eine ganzjährige, immergrüne Pflanzung. Sie sind nicht saisonabhängig wie blühende Pflanzen und in der Regel pflegeleicht, und viele von ihnen sind als Bodendecker geeignet. Vor allem aber sind sie in einer großen Vielfalt von Formen, Größen und Farben erhältlich.

Die Blattformen und -farben wecken Interesse. Genau genommen kann Laub genauso vielfältig wie Blütenformen sein.

Benutzen Sie auch Stauden für einen raffinierten Effekt. Brunnera ist eine gute Wahl für schattige Plätze. Seine großen herzförmigen Blätter eignen sich bestens als Bodendecker.

 

Eine feinstrukturierte Eibenhecke bildet den dunklen Hintergrund, die großen Hostablätter und feinen Farnwedel bilden einen wunderbaren Kontrast. Foto: Allan Harris

Echtes Salomonssiegel, Hakonechloa macra 'Alboaurea', Carex variegata. Foto: Peter Stevens

Vergissmeinnicht, Hosta Aureo Marginata, Acer palm. dissectum, Euonymus japonicus microphyllus Aureovariegatus, Euonymus japonicus ‘Variegata’.

Foto: Fred Ortlip

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